Stromboli

Die italienische Insel Stromboli liegt im Mittelemeer nördlich von Sizilien. Die Insel beherbergt den gleichnamigen und aktiven Vulkan vom Typ eines Schichtvulkans. Stromboli zählt mit seinen Nachbarinseln zu den Äolischen bzw. Liparischen Inseln. Die Höhe der nahezu kegelförmigen Insel beträgt etwa 926 Meter. Vom Meeresgrund ragt der Kegel des Vulkans Stromboli etwa 3000 Meter auf. Der Name der Insel kommt vom griechischen Wort Strongylē (altgriechisch für "die runde Insel"). Auf Stromboli kann man drei charakteristische Zonen unterscheiden:

 

  1. In der unteren Hang-Zone (0 - 100 m ü. M.) befinden sich die Siedlungsgebiete von San Vincenzo und San Bartolo an der Nordostküste und, auf der entgegengesetzten Südwestküste der kleine Ort Ginostra.
  2. Die obere Hang-Zone (100 - 600 m ü. M.) ist ein heute landwirtschaftlich nicht mehr genutzter Bereich. Dieser ist von der typischen Macchia durchzogen, d.h. von Hartholzgewächsen und Dornensträuchern. Da dieser Bereich früher von Pfahlrohrbewuchs bedeckt war wird diese Zone oft Schilfzone genannt.
  3. Das Gipfelgebiet (ab 600 m ü. M.) beinhaltet die Kraterterrasse und zeichnet sich durch eine fast völlig fehlende Vegetation aus, bedingt durch die Einwirkung vulkanischer Gase und aufgrund der heftigen Aschenauswürfe, kann sich insbesondere im Bereich der Sciara del Fuoco (dort wo die Lava in das Meer  runterfließt) keine Vegetation bilden. 

 

 

In unregelmäßigen Abständen kommt es aus mehreren Krateröffnungen zu größeren und kleineren Eruptionen. Das ausgeworfene Material fällt meist in den Krater zurück oder es rollt teilweise über die Sciara del Fuoco ins Meer. Dieser regelmäßige Auswurf von Lavafetzen, Schlacken und Aschen ist so typisch für Stromboli, dass Vulkanaktivität dieser Art Strombolianische Aktivität genannt wird. Diese kontinuierliche Aktivität basiert auf dem Phänomen der Zwei-Phasen-Konvektion: In einer gewissen Höhe des Schlotes ist der Dampfdruck der Gase größer als der Gewichtsdruck der über den Gasen sich befindenden Flüssigkeit. Die entstehenden Gasblasen steigen auf und reißen beim Zerplatzen an der Oberfläche Magmafetzen mit sich. Durch die Entgasung erhöht sich die Dichte der Schmelze, die eine weitere Entgasung vorübergehend verhindert, während sie absinkt. Ist die Dichte der Schmelze so weit gesunken, dass der Gewichtsdruck wieder geringer ist als der Gasdruck, steigen erneut Gasblasen auf. Der letzte größere Ausbruch kostete am 11. September 1930 drei Einwohnern der Insel das Leben. Am Strand liegende Boote wurden in Brand gesetzt und das Meer begann in einem Umkreis von 20 Meter zu kochen. Während des Ausbruchs senkte sich das Meer zunächst um mehr als einen Meter, flutete dann heftig zurück und hob sich um 2,20 Meter über seinen Normalstand.